Anfang Dezember letzten Jahres (2021) machte der damalige Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, eine klare Ansage an alle, die sich nicht impfen lassen wollten: »Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben.« Freiheit und Würde des Einzelnen sollten fortan vom individuellen Wohlverhalten abhängig gemacht werden. Dagegen bin ich, wie viele andere auch, auf die Straße gegangen.
Vor zwei Tagen (im August 2022) erreichte mich eine Nachricht von »Olli«, dem Organisator der Siegener Montagsdemos. Wenn mir nicht gefiele, was er redet und tut, dann solle ich »den Demos echt fern bleiben«. »Aber solltest Du verstanden haben, dass es um einen Genozid geht, bist Du bei uns natürlich gern wieder willkommen.» Damit war ich also von seiner Seite raus. Das allerdings hatte ich für mich schon viel früher entschieden.
Nachdem aus den freien Siegener Spaziergängen angemeldete Demos wurden, zeigte sich bald: Organisator »Olli« nutze die Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Wir waren für ihn hauptsächlich Publikum. In langen Monologen ließ er sich aus über geheime Biolabore und das Ausbringen von Giftstoffen in die Luft (»Chemtrails«), um Menschen zu manipulieren oder gar zu vergiften. Die Impfung beurteilte er als versuchten Genozid. Als dann noch das Prinzip der Gewaltenteilung in Frage gestellt wurde, (»wir hoffen, dass uns die Polizei eines Tages dabei helfen wird, die verantwortlichen Politiker zu verhaften«), war für mich klar: Ich konnte und wollte diesem Treiben nicht länger durch Teilnahme zustimmen. Seit Ende April ist für mich Schluss.
Als im August das Thema Siegener Demos auf Twitter aufkam, machte ich meine Bedenken ohne Umschweife deutlich: »Leider, leider kann man in Siegen montags nicht mehr guten Gewissens mitdemonstrieren. Mit dem Anmelder ›Olli‹ dominiert ein Schwurbler aus dem Bilderbuch das Geschehen. Der Typ instrumentalisiert die Demos zur Förderung des eigenen Egos. Schwer zu ertragen.« Seine Reaktion darauf war sehr typisch und bestätigte meine Einschätzung voll und ganz: »Stellst Du Dich nicht selbst gerade als großer Olligegner dar? Woher Dein Neid?«
»Neid« also! Während wir Besonnenen auch nach drei Jahren noch immer erstaunt und verunsichert sind angesichts der brutalen Durchsetzung von Unfug, tönen Leute wie »Olli« anderen Unfug, aber ebenso rechthaberisch und unduldsam in Mikrophone und lassen damit mobile Lautsprecherboxen vibrieren. Ausnahmsweise passt hier der Begriff Schwurbler, der jedoch auch zu Politikern wie Hans und vielen anderen, auch manchem Medienvertreter passt. Den einen wie den anderen sollte man nicht länger zuhören. Tobias Hans verlor die Wahl krachend. Ein Gernegroß! »Olli« steht ihm in nichts nach, nur ist seine Bühne viel kleiner. Der Siegener Jakob-Scheiner-Platz ist nicht das sehnlichst erwünschte Studio von Maybritt Illner.
Die Zeit der Einpeitscher muss zu Ende gehen. Leute wie »Olli« stehen nicht auf unserer Seite. Es ist kein Spaß, mit den Ängsten der Menschen zu spielen und sich durch markige Sprüche Bewunderung erschleichen zu wollen. Die Tragödie der Polarisierung und Cancel Culture, die Politik und Presse derzeit bis auf wenige Ausnahmen aufführen, sollte man nicht selber als Komödie auf die Straße bringen. Wer noch immer in Siegen mitläuft, demonstriert gegen Freiheit und Selbstbestimmung.
Olaf, geh und such dir einen Therapeuten. Keine Ahnung was Du für ein Zeug geraucht hast, aber der daraus resultierende Zerebralschaden ist nicht zu übersehen. Deine Kack-Demos sind doch mittlerweile nur noch reiner Selbstzweck. Es muss immer weiter gehen, egal ob wegen Corona, Ukraine oder Energiekrise, damit Du weiter einen auf großen Zampano machen und Dich wichtig fühlen kannst. Ohne Dein ganzes Demogehopse bist Du nämlich wieder der unbedeutende Loser, der Du vorher schon warst. Oh wait…das bist Du ja schon die ganze Zeit über. Denn was hast Du mit Deinem Narren-Zirkus mit Dir als Möchtegern-Dompteur schon groß erreicht? Nichts. Einfach null. Setz Dich auf Deinen Bollerwagen und reite in den Sonnenuntergang, Du Pseudorebell.