«Mein Name ist Rainer Beel» – Am 11. Oktober kamen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 im Bürgerhaus «Adler Post» zusammen. Hier kommt die Vorstellungsrede, die ich dort gehalten habe.
Guten Morgen!
Mein Name ist Rainer Beel, ich komme aus Freudenberg in Südwestfalen, ich bin 57 Jahre alt, ledig, Christ, konservativ und anarchisch zugleich. Ich habe viel Sinn für Humor und weiß, dass das Leben Höhen und Tiefen hat.
Ich mag Funk, Groove & Soul, manchmal auch Charts und theologische und philosophische Debatten. Würde ringt mir Respekt ab, Rosamund Pike wäre meine Traumfrau, und der Verein Deutsche Sprache hat mir mal geschrieben, dass ich viel zu viele Anglizismen verwende.
Studiert habe ich in Siegen und Gießen: Pädagogik, Englisch und Theologie. Meinen Abschluss habe ich an der Gießener Justus-Liebig-Universität gemacht. Beruflich bin ich lange Zeit ein Tramp gewesen mit Stationen im Einzelhandel, in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, im kaufmännischen Außendienst und so weiter. Seit 20 Jahren bin ich Lehrer, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, im Zweiten Bildungsweg und aktuell an einer Grundschule.
Ich würde mich freuen, all diese beruflichen und Lebenserfahrungen in mein zukünftiges Amt als Stockacher Bürgermeister einzubringen. In Freudenberg war ich zehn Jahre lang sehr aktiv in der Kommunalpolitik.
Ich reise gerne, ich schwimme gerne und ich mag gesellige Runden. Käsespätzle, Shepherd’s pie und Tocăniţă sind meine Lieblingsgerichte. Ich bin Mitglied im Zentralrat der Orientalischen Christen in Deutschland, im Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V. und bei den Sejerlänner Jong.
Ich möchte in Stockach Bürgermeister werden, weil ich ein Faible für die Stadt habe, aber mir ist natürlich klar, dass Stockach nicht Konstanz ist. Manches kann die Stadt Ihnen und Euch, den Jüngeren (noch) nicht bieten.
Wenn man im Alter für berufliche Orientierung und viele persönliche Weichenstellungen ist, dann kommt es vor allem auf die Chancen an. Bietet Stockach die Chancen, sich beruflich und privat und weiterzuentwickeln? Kann man nach dem Schulabschluss hier wohnen bleiben und trotzdem fortkommen?
Als Bürgermeister möchte ich, was Aus- und Weiterbildung angeht, nicht nur Ansprechpartner sein, sondern aktiver Player für alle Beteiligten.
Was mir ebenso wichtig ist, dass junge Leute aus Wahlwies, aus Raithaslach oder Seelfingen, die kein eigenes Auto besitzen, trotzdem nicht aufgeschmissen und auf sich alleine gestellt sind. Auf dem Land geht Mobilität anders als in der Großstadt. Der Bus muss kommen, und zwar zuverlässig.
Wer heute jung ist, hat besonders unter den Corona-Maßnahmen zu leiden gehabt: Schulausfall, Hybridunterricht, Kontaktsperren. Das hat Spuren hinterlassen und vielen die Lust genommen, sich gesellschaftlich zu engagieren. Aber gerade die Jüngeren möchte ich aufrufen: Zieht euch nicht zurück, sondern setzt euch ein für eure ureigenen Interessen. Das ist kein Egoismus, sondern der Normalfall in einer Demokratie.
Ich trete als Bürgermeisterkandidat an, weil ich eine Stimme für alle sein will! Mir liegt nichts daran, Ihnen und Euch vermeintlich höhere Interessen überzustülpen. Ganz im Gegenteil: Ich will, dass dort, wo die Politik am unmittelbarsten erfahren wird, die Verbesserung des Alltags das alles alles Entscheidende ist. Daher werde ich die Rolle des Bürgermeisters nicht zu einer Verwaltungsfunktion verengen, sondern meine vielfältigen Kompetenzen zusammenführen, um der Breite der Aufgaben gerecht zu werden.
Die Bürgermeisterwahl ist vor allem eine Persönlichkeitswahl.
Deshalb bitte ich um ein Beel-Kreuzchen am 15 Oktober.
Vielen Dank!