Klaus Jens ist Parteipolitiker. Seine Kreisdelegierten haben ihn von Mal zu Mal wiedergewählt. Schließlich verspricht Klaus Jens Kontinuität.
Sein Fraktionschef schätzt ihn als sehr loyales Mitglied.
Klaus Jens weiß zu gefallen – und er weiß sich zu beherrschen. Auf seinem offiziellen Twitter-Account teilt und begrüßt er im Wesentlichen Stellungnahmen seiner Partei. Nur gelegentlich teilt er seine Sicht der Dinge mit. Hier eine Auswahl solcher Tweets.
“Ich sage immer: zuerst das Land, dann die Partei. Schließlich ist unsere Partei die Seele des Landes.”
“Es kommt nicht darauf an, was man sagt, sondern dass man oft was sagt.”
“Wer in der Politik etwas erreichen will, braucht vor allem Geduld und Stehvermögen. Wer vorprescht, verliert. Wer sich querstellt, landet hinten. Nur wer fest auf zwei Beinen steht, stolpert nicht.”
“Als Politiker muss man manchmal die Leute vor sich selber schützen.”
“Für die Politik muss man geschaffen sein. Wer nicht früh Kontakte knüpft und sich bewährt, kriegt später keine Chance. Man muss wissen, wie der Hase läuft. Wer Tapeten wechseln will, sollte Maler werden.”
“Feste Grundsätze machen unbeweglich. Aber ein Politiker muss Strömungen erkennen und beherrschen können. Entweder man reitet oben auf der Welle, oder man geht unter. “
“Proteste gibt es immer; werden sie zu laut, bleiben zwei Möglichkeiten: Wasserwerfer oder sich beteiligen. Alles eine Imagefrage.”
“Privatisierungen bieten den Vorteil, dass man mit dem operativen Geschäft auch das Risiko und die Verantwortung abgibt. Durch den Sitz in Beiräten bleibt man präsent, aber wenn die Hütte brennt, ist man fein raus.”
“Auch ein Politiker muss sehen, wo er bleibt. Du fängst früh an, erkämpfst deinen Platz und verteidigst ihn. Beruflich ist da sonst nichts mehr zu machen. Ein späterer Umstieg ist deshalb immer ein Abstieg. “
“Glaubwürdigkeit ist so wichtig. Enttäuschungen bleiben ja nicht aus. Nicht schlimm! Schlimm ist, wenn die Leute nicht mehr an uns glauben. Deshalb dürfen Reden und Handeln nicht immer im Einklang stehen.”
“Karneval ist keine Zeit für Witze. Ein falscher Satz hängt lange nach. Witze reißen lässt sich am Aschermittwoch, auf Kosten des politischen Gegners. Dafür hat jeder Verständnis.”
“Natürlich ist der Klimawahn Ablenkung. Die kleine Greta mit ihrer Angst um die Zukunft lässt globale Schieflagen vergessen: Klimagerechtigkeit vs. soziale Ungerechtigkeit. Wer sich ums Klima kümmert, stellt keine Machtfrage.”
“Je mehr Abstand man nimmt, desto besser die Übersicht. Politiker dürfen nicht betriebsblind sein, sie müssen das Große und Ganze im Blick behalten.”
“Wer die Dinge verändern will, muss ihren Untergang beschwören. Angst weckt die Sehnsucht nach politischer Führung. Ein guter Politiker weiß um die Bedeutung von Verlustängsten.”
“Nichts gegen die Evangelischen Landeskirchen. Diese Leute habe ein hohes Mobilisierungspotential. Aber woran die im tiefsten Herzen glauben ist so mysteriös wie der Inhalt einer Damenhandtasche.”
“Wer Parteien kritisiert, sollte bedenken, dass es besser ist, Teil eines größeren Ganzen zu sein, als alleine dazustehen, und für alles selber geradezustehen. Parteien sind Verantwortungsgemeinschaften.”